Die Taegeukgi, die Nationalflagge Südkoreas, wurde im Jahr 1883 offiziell eingeführt und ist weit mehr als ein staatliches Emblem – sie ist ein tief verwurzeltes Symbol für kosmische Ordnung, philosophische Balance und kulturelle Identität.
Im Zentrum der Flagge befindet sich das Um-Yang-Symbol, besser bekannt als Yin-Yang. Der zweigeteilte Kreis stellt die beiden Urkräfte des Universums dar:
- 🔵 Yin (Erde) – die blaue, untere Hälfte symbolisiert die negativen, empfangenden Kräfte.
- 🔴 Yang (Himmel) – die rote, obere Hälfte steht für die positiven, schöpferischen Energien.
Die geschwungene S-Linie, auch als „Lebenshauch“ bezeichnet, verbindet diese Kräfte und verdeutlicht ihre ständige Wechselwirkung. Der Kreis selbst repräsentiert die absolute Einheit des Seins – ein Gleichgewicht, das alles durchdringt.
In den vier Ecken der Flagge befinden sich Trigramme, die aus der taoistischen Philosophie stammen. Jedes Trigramm steht für ein Element und einen Zustand:
- ☰ Himmel (Geon)
- ☷ Erde (Gon)
- ☵ Wasser (Gam)
- ☲ Feuer (Ri)
Diese Trigramme symbolisieren die Gegensätze und das Gleichgewicht im Universum. Sie sind Teil eines größeren Systems, das in der chinesischen Philosophie zu acht Trigrammen und schließlich zu 24 Hexagrammen erweitert wurde. Diese Bildzeichen stellen das dynamische Zusammenspiel von Yin und Yang in Raum und Zeit dar – und spiegeln die Wandlungsprozesse wider, denen alles Leben unterliegt.
Die Taegeukgi ist somit nicht nur ein nationales Symbol, sondern auch ein Ausdruck der tiefen Verbindung zwischen koreanischer Kultur, taoistischer Philosophie und dem Streben nach Harmonie – Werte, die auch in der Kampfkunst Tang Soo Do gelebt werden.
Die 4 Symbole
Name: Kien (das Schöpferische), auch Frühling oder Ost
Element: Himmel (Luft)
Eigenschaft: Stärke
Name: Kun (das Empfangene), auch Sommer oder West
Element: Erde
Eigenschaft: Hingabe
Name: Kan (das Abgründige), auch Winter oder Nord
Element: Wasser
Eigenschaft: Gefahr
Name: Li (das Haftende), auch Herbst oder Süd
Element: Feuer (Licht)
Eigenschaft: Die zweite Tochter






